Diabetes ist eine Erkrankung, die viele Menschen betrifft – und sie bleibt oft lange unentdeckt. Das liegt daran, dass sich die ersten Anzeichen langsam entwickeln und nicht immer sofort auffallen. Dabei ist es wichtig, früh zu wissen, ob man betroffen ist. Denn: Je früher Diabetes erkannt wird, desto besser lässt sich etwas dagegen tun.
In diesem Beitrag erfährst du, wie du typische Symptome erkennen kannst – und was du tun solltest, wenn dir etwas komisch vorkommt.
Was passiert bei Diabetes im Körper?
Unser Körper braucht Zucker (Glukose) als Energiequelle. Damit dieser Zucker aus dem Blut in die Zellen gelangt, braucht es Insulin. Insulin ist ein Hormon, das in der Bauchspeicheldrüse gebildet wird. Es wirkt wie ein Schlüssel, der die Tür zur Zelle öffnet.
Bei Diabetes funktioniert dieser Ablauf nicht mehr richtig:
- Entweder wird nicht genug Insulin produziert (wie bei Typ-1-Diabetes).
- Oder der Körper reagiert nicht mehr richtig auf Insulin (wie bei Typ-2-Diabetes).
Die Folge: Der Zucker bleibt im Blut und der Blutzuckerspiegel steigt. Und das kann auf Dauer gefährlich werden – für Augen, Nerven, Nieren, Herz und andere Organe.
Warum ist es wichtig, Symptome ernst zu nehmen?
Oft entwickelt sich Diabetes ganz langsam – über Monate oder sogar Jahre. Manche Menschen leben lange mit erhöhtem Blutzucker, ohne es zu wissen. Sie fühlen sich vielleicht nur „ein bisschen müde“ oder denken: „Ich bin halt gestresst.“ Doch genau in dieser Zeit kann der hohe Blutzucker bereits Schaden anrichten.
Deshalb: Wenn dir Veränderungen an deinem Körper oder in deinem Wohlbefinden auffallen, schau ruhig genauer hin. Besser einmal zu viel nachfragen als zu spät handeln.
Die häufigsten Symptome bei Diabetes
Hier findest du eine Liste mit typischen Anzeichen, auf die du achten kannst. Wenn du mehrere dieser Symptome bei dir feststellst – vor allem über längere Zeit – lohnt sich ein Gespräch mit deiner Hausärztin oder deinem Hausarzt.
Die deutlichsten Symptome im Überblick:
🧃 Ständiger Durst
Du hast immer wieder ein starkes Durstgefühl – auch wenn du viel trinkst. Besonders auffällig: Der Durst kommt auch nachts.
🚽 Häufiges Wasserlassen
Du musst oft auf die Toilette, besonders nachts. Das liegt daran, dass der Körper versucht, den überschüssigen Zucker über den Urin loszuwerden.
😴 Müdigkeit und Erschöpfung
Du fühlst dich häufig kraftlos oder müde – obwohl du ausreichend schläfst. Der Körper kann den Zucker nicht richtig in Energie umwandeln.
🧴 Trockene Haut und Juckreiz
Deine Haut fühlt sich trocken an oder juckt. Manchmal besonders an den Armen, Beinen oder im Intimbereich.
👀 Verschwommenes Sehen
Plötzlich siehst du schlechter oder unscharf. Auch das kann mit dem Blutzuckerspiegel zusammenhängen.
⚖️ Ungewollter Gewichtsverlust
Vor allem bei Typ-1-Diabetes verlieren viele Menschen Gewicht – obwohl sie normal oder sogar mehr essen.
🩹 Langsame Wundheilung
Kleine Kratzer oder Wunden brauchen ungewöhnlich lange, um zu heilen.
🦠 Häufige Infektionen
Zum Beispiel Pilzinfektionen, Blasenentzündungen oder Entzündungen im Mundbereich treten öfter auf.
Wann sollte ich zum Arzt oder zur Ärztin?
Wenn du eines oder mehrere dieser Symptome bei dir beobachtest – und sie über mehrere Tage oder Wochen anhalten –, solltest du das ärztlich abklären lassen. Ein einfacher Blutzuckertest kann schon viel aussagen. In der Regel wird zuerst ein kleiner Pieks am Finger gemacht. Bei Auffälligkeiten folgen weitere Tests.
Tipp: Auch ohne Beschwerden kann es sinnvoll sein, den Blutzucker regelmäßig kontrollieren zu lassen – vor allem, wenn Diabetes in der Familie vorkommt, du übergewichtig bist oder dich oft schlapp fühlst.
Fazit: Besser früh erkennen
Diabetes ist gut behandelbar – wenn er früh erkannt wird. Achte deshalb auf die Signale deines Körpers. Wenn du unsicher bist, hol dir ärztlichen Rat. Oft genügt schon ein kurzer Termin, um Klarheit zu bekommen.
Denk daran: Du bist nicht allein! Millionen Menschen leben mit Diabetes – und mit der richtigen Unterstützung ist ein gutes Leben weiterhin möglich.
Bleib achtsam und freundlich zu dir selbst!