Smartwatches & Diabetes: Was sie heute (nicht) können

Zwischen Fortschritt, Frust – und viel Hoffnung für morgen

Smartwatches gelten als kleine Gesundheitswunder fürs Handgelenk. Schritte zählen, Puls messen, Schlaf analysieren – alles kein Problem. Doch wie sieht es beim Thema Diabetes aus? Können Wearables wirklich beim Blutzuckermanagement helfen – oder ist das (noch) Zukunftsmusik?


Was können Smartwatches aktuell leisten?

Smartwatches sind im Alltag praktische Begleiter: Sie erinnern an Bewegung, analysieren den Schlaf und zeigen Herzfrequenz oder Sauerstoffsättigung an. Für Menschen mit Diabetes klingt das erstmal vielversprechend.

Einige Modelle lassen sich mit sogenannten CGM-Systemen koppeln – also kontinuierlichen Glukosemessgeräten. Diese Sensoren messen den Zuckerwert unter der Haut und senden ihn ans Smartphone. Die Smartwatch zeigt diesen Wert dann an – sie ist also mehr Anzeigegerät als Messinstrument.

Die (großen) Grenzen der Technik

So hilfreich die Verbindung mit CGM-Systemen ist – echte Blutzuckermessung durch die Uhr selbst? Fehlanzeige. Hier die größten Hürden:

  • Keine eigenständige Messung: Smartwatches messen nicht selbst, sondern zeigen nur weitergeleitete Werte an.
  • Verzögerung der Werte: CGM-Systeme zeigen Glukosewerte oft zeitverzögert – was bei schnellen Schwankungen problematisch sein kann.
  • Kompatibilitätsprobleme: Nicht jede Uhr funktioniert mit jedem CGM-System.
  • Technische Unzuverlässigkeit: Verbindungsabbrüche oder Fehlalarme können den Alltag erschweren – gerade bei sensiblen Erkrankungen wie Diabetes.

Warum ist Blutzuckermessung so kompliziert?

Blutzucker lässt sich nicht so einfach wie Puls oder Schritte messen. Dafür sind komplexe chemische Prozesse nötig. Über die Haut – also der Kontaktpunkt zur Smartwatch – ist das extrem schwierig. Aktuelle Forschungen versuchen es mit Infrarotlicht, Spektralanalyse oder KI-gestützter Schweißanalyse, aber: Noch ist keine Methode genau genug für die medizinische Anwendung.

Hoffnungsschimmer: Was uns die Zukunft bringt

Die gute Nachricht: Es tut sich was! Große Tech-Konzerne und Start-ups investieren viel in die Entwicklung smarter Blutzuckermessung. Hier einige Lichtblicke:

  • Apple arbeitet an einem optischen Sensor für nicht-invasive Messung – laut Bloomberg bereits im Teststadium.
  • Rockley Photonics entwickelt Mini-Spektrometer fürs Handgelenk – also echte Labortechnik in Uhrengröße.
  • Künstliche Intelligenz könnte künftig Trends im Blutzuckerverlauf erkennen – etwa basierend auf Bewegung, Herzfrequenz oder Ernährung.

Auch wenn noch kein Durchbruch da ist: Der Weg dahin ist geebnet.

Fazit: Nützlich, aber kein Ersatz (noch nicht)

Aktuell sind Smartwatches im Diabetesmanagement nützliche Ergänzungen, aber kein Ersatz für klassische Messmethoden. Sie können den Alltag erleichtern, motivieren und Daten übersichtlich präsentieren – aber sie messen nicht selbst. Wer das weiß, kann die Technik sinnvoll für sich nutzen.


Dein nächster Schritt: Technik nutzen – informiert bleiben

Wenn du Diabetes hast oder jemanden kennst, der betroffen ist: Bleib neugierig! Die Technik entwickelt sich schnell – und wer gut informiert ist, kann von den neuen Möglichkeiten als Erste*r profitieren.

Es gibt mittlerweile Lösungen die Messwerte verschiedenster CGM Systeme auf einer Smartwatch darzustellen. Nur über Umwege, aber immerhin.
Über das Tool GlucoDataHandler als eines der m. E. besten Werkzeuge habe ich in diesem Beitrag berichtet.

Schreib uns gerne in die Kommentare: Welche Erfahrungen hast du mit Wearables gemacht?

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