💬 Emotionale Belastung für Angehörige – wenn das Sorgenmachen zur Dauerbelastung wird
Diabetes betrifft nicht nur die Person, die die Diagnose bekommt – sondern oft die ganze Familie.
Viele Angehörige kümmern sich sehr, sind aufmerksam, hilfsbereit, vorsichtig – und manchmal: erschöpft.
In diesem Artikel sprechen wir offen über ein wichtiges Thema:
Wie geht es dir als Angehörige*r?
Und was kannst du tun, damit dich die Sorge nicht auffrisst?
🧠 Warum Angehörige oft gestresst sind
Es ist ganz normal, dass du dir Sorgen machst.
Du willst helfen, mitdenken, für Sicherheit sorgen.
Aber wenn du:
- ständig über die Werte nachdenkst
- jede Mahlzeit kontrollierst
- nachts wach liegst und hörst, ob dein Kind/Paarpartner atmet
… dann kann das auf Dauer zu viel werden.
Das nennt man emotionale Belastung – und sie ist real.
⚠️ Woran du erkennst, dass es dir zu viel wird
Achte auf dich. Typische Anzeichen sind:
Mögliche Anzeichen |
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Du fühlst dich oft müde oder gereizt |
Du hast Schuldgefühle, wenn etwas nicht „perfekt“ läuft |
Du denkst: „Ich darf nicht krank werden – ich muss funktionieren“ |
Du hast kaum noch Zeit für dich selbst |
Wenn du so etwas bei dir merkst, ist es kein Zeichen von Schwäche. Es zeigt nur: Du brauchst auch mal eine Pause.
🧘 Tipps für Angehörige: So schützt du dich selbst
🕓 1. Nimm dir Auszeiten
Auch kleine Momente helfen. Ein Spaziergang. Musik. Ein Bad. Ein Gespräch mit einer Freundin.
Du darfst an dich denken – das ist kein Egoismus, sondern wichtig.
🤲 2. Sprich über deine Gefühle
Mit deinem*r Angehörigen, mit anderen Familienmitgliedern oder in einer Selbsthilfegruppe.
Du bist nicht allein – viele Angehörige fühlen ähnlich.
🛑 3. Sag auch mal Nein
Du musst nicht immer stark sein. Du musst nicht alles alleine machen.
Wenn du etwas nicht leisten kannst, darfst du das sagen.
🧠 4. Hol dir Wissen – aber nicht zu viel
Informieren ist gut – aber ständiges Googeln macht oft nur noch mehr Sorgen.
Vertrau auf gute Quellen (z. B. glucosecode.de oder dein Diabetes-Team).
❤️ 5. Du bist keine Therapie – nur du selbst
Dein Job ist nicht, den Blutzucker zu „retten“ oder immer zu wissen, was richtig ist.
Du bist Begleitung, Unterstützung, Zuhörer*in – das reicht völlig.
🧭 Fazit: Nur wer selbst stabil ist, kann gut helfen
Wenn du als Angehörige*r auf dich achtest, hilfst du nicht weniger – sondern besser.
- Sorge für dich.
- Sprich aus, was dich belastet.
- Hol dir Unterstützung.
Du bist ein wertvoller Teil – aber du bist nicht allein verantwortlich. Und das ist auch gut so.